Bildungslandschaften

Bildungsorte im Stadtviertel entdecken und erleben

Herausforderung: Kinder und Jugendliche lernen nicht nur in der Schule. Dennoch liegt der Schwerpunkt des Bildungssystems hauptsächlich hier. Da Kinder aber auch an informellen Orten und durch informelle Beziehungen fürs Leben lernen, sollten diese in den Schulalltag integriert werden.

Ansatz: Wenn Schulen sich hin zur direkten Nachbarschaft in ihren Stadtvierteln öffnen, können sie eine ganzheitliche Lernwelt für Schüler*innen schaffen: in einem partizipativen Verfahren soll die gesamte Schulfamilie zur Öffnung der Schule, hin zur Nachbarschaft, beitragen. Es ist wichtig, dass die Schüler*innen der Schule zur Erschließung von informellen Lernorten beitragen, da sie selbst diese Orte am besten kennen. Somit kann die Schule eine größere Rolle im Stadtteil einnehmen oder sich selbst (informelle) Bildungspartner*innen in den Schulalltag einladen. Wichtig ist der Bezug zu den Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen: so kann ein potentieller Ausbildungsbetrieb aus der Nachbarschaft aber auch ein Bolzplatz Teil einer Bildungslandschaft werden.

Herangehensweise: In einer vorbereitenden Hausaufgabe werden die Schüler*innen in Form eine Wochentagebuchs zu ihren Aktivitäten in ihrer Freizeit befragt. Wo halten sie sich gerne auf? Wo kommen sie auf ihrem Schulweg vorbei, etc.  (Downloadlink zum Template). So kann die Lehrkraft einen gewissen Radius um die Schule markieren und erste wichtige Orte definieren. In einem Projekttag werden dann spannende Orte von den Schüler*innen zunächst in einer Karte markiert und dann selbst erkundet und charakterisiert. (Downloadlink zum Template). Diese gesammelten Informationen dienen den Lehrer*innen nun als Grundlage zur Einladung von neuen Kooperationspartner*innen, Exkursionen oder sogar zur Implementierung von Bildungspartnerschaften innerhalb ihres Schulalltags.

Beispiel: Die Südschule Bad Tölz hat sich in den letzten 1,5 Jahren mit einer partizipativen Schulentwicklung beschäftigt. Es fanden sowohl Gestaltungsprozesse im Schulhaus, aber auch Veränderungen in der Lehre statt. Da die Schule eine große Begeisterung für innovative Schulkonzepte und ein sehr motiviertes Lehrerkollegium besitzt, möchten sie sich dem gesellschaftlichen Wandel nicht verschließen und ihre Schule zur Nachbarschaft hin öffnen.  Um die Kinder und auch das Lehrerkollegium für das Thema zu gewinnen, wurden diese Hausaufgabe und der Projekttag entwickelt. Die neuen Informationen aus dem Alltag der Kinder, die erschlossenen Orte und Themen können nun in den Schulalltag mit einfließen. Gewünscht ist, dass langfristige Bildungspartnerschaften im Umfeld der Süd Schule entstehen, welche auch Teil der Lebenswelt der Kinder sind.

Ansprechpartnerin: Vera Steinhauser (Hans Sauer Stiftung)

v.steinhauser@hanssauerstiftung.de